Eigenständigkeit macht Jugendliche aktiv
Junge Menschen mit ins Boot holen, ihre Ideen und Wünsche gemeinsam verwirklichen und damit Begeisterung wecken, die wiederum auf andere ansteckend wirkt – so beschreibt die Jugendreferentin Leona Effertz den Kern ihrer Tätigkeit in der katholischen Gemeinde St. Margareta. Sie nutzte in der Vergangenheit möglichst viele Gelegenheiten, um mit Jugendlichen zu sprechen und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen. „Erst dann kann ich zielgerichtet arbeiten und erreichen, dass auch Jugendliche eigenständig mitmachen“, erläutert die junge Frau, die Erzieherin und soziale Arbeit studiert hat.
„Jugend lädt ein“ wird wiederbelebt
Mit dieser Herangehensweise hat sie bereits erste Erfolge. So ist auf Anregung von Jugendlichen die Aktion „Jugend lädt ein“ wieder aufgelebt. Kinder und Jugendliche treffen sich zu einer gemeinsamen Aktion, in diesem Fall ein Zoobesuch. „Das offene Angebot schlug wie eine Bombe ein, mehr als ein Drittel der Interessenten konnte nicht teilnehmen“, so Leona Effertz. Für die Pastoralreferentin der Gemeinde St. Margareta, Stephanie Müller, untermauert dieser Zuspruch das Konzept der Jugendarbeit der Pfarre „Wir brauchen den Blick nach außen, über die bestehenden Gruppen wie Messdiener oder Pfadfinder hinaus. Die jungen Menschen im Stadtteil sollen angesprochen werden“, erklärt sie. Genau das sei die Aufgabe der Jugendreferentin. Auch wegen dieser Zielsetzung finanziert die Bürgerstiftung Gerricus die auf drei Jahre befristete Vollzeitstelle mit Hilfe von Spenden. „Mit neuen Projekten sollen Jugendliche in ganz Gerresheim unterstützt, soll ihre Eigenständigkeit gefördert werden“, erklärte Andrea Schmitz, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Gerricus.
Eigenständig handeln zu können sei auch ein Grund, dass Jugendliche aktiv werden, berichtet Leona Effertz. So wollten viele die Aktion „Jugend lädt ein“ mitorganisieren, gestalteten zudem allein mit ihren Vorstellungen Jugendgottesdienste, entwickelten ein Programm für eine Teestube. „Wer bei der Leitung von Aktionen mitmacht, wird generell auf eine respektvolle und achtsame Haltung durch eine Präventionsschulung aufmerksam gemacht“, nennt Leona Effertz einen wichtigen Aspekt.
„Workshop Zukunft“ geplant
Deshalb nimmt die Jugendreferentin auch an einer Multiplikatorenausbildung zum Thema Prävention teil, um die Jugendlichen direkt zu schulen. „Das wird auch als Hilfe für die eigene Lebensgestaltung gesehen und ist daher gefragt“, so Effertz. Genauso wie Überlegungen für die eigene Zukunft nach der Schule: „Aufgrund vieler Nachfragen werden wir einen Workshop Zukunft veranstalten, bei dem Fragen der Berufsausbildung, des Studiums, der Lebensführung betrachtet werden.“ Wichtig für die Jugendreferentin ist es, dass junge Erwachsene selbst über ihren Lebensweg berichten.
Nicht zuletzt sorgen die Jugendlichen auch eigenständig dafür, dass ihre Aktionen bekannt werden. „Wir entwickeln eine Jugendapp, mit der Programmangebote bekannt gemacht werden“, sagt die Jugendreferentin. Und jetzt schon werde auf Instagram oder Facebook gepostet, wie toll Treffen waren und was geplant sei. Da werde deutlich, dass die jungen Menschen Spaß haben und begeistert sind – „und das macht mir für meine Arbeit Mut“.