Gestern war der erste Tag, an dem insgesamt 41 Schulanfänger aus Familien, die in einer überprüften finanziellen Notlage stecken, bei der Caritas-Diakonie-Sprechstunde der katholischen und evangelischen Kirche in Gerresheim ein gefülltes Schulranzen-Set auswählen dürfen.
Um die Aktion zu finanzieren, bei der dieses Jahr Tornister und Schulsachen im Wert von mehr als 6.700 Euro ausgegeben werden, haben sich die Bürgerstiftung Gerricus, die evangelische Stiftung „Gerresheim Gemeinsam“, das Spielwarenfachgeschäft „Hobby und Spiel“, die Aktions-Gemeinschaft Martinus e.V. und die private Initiative „Nachbarschaftsfrühstück St. Katharina“ zusammengetan.
„Mit unserer Aktion wollen wir verhindern, dass man Kindern am Schulranzen ansieht, dass sie in finanziell schwierigen Verhältnissen leben“, erklärt Michael Brockerhoff, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Gerricus.
Dr. Christine Rachner, die stellvertretende Vorsitzende der evangelischen Stiftung „Gerresheim Gemeinsam“ ergänzt: „Wir freuen uns, dass die Kinder von Anfang an die gleiche, neue Ausstattung haben wie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler.“
Wie im vergangenen Jahr werden die Tornister nicht nur mit Federmäppchen und Sportbeutel im Set vergeben, sondern sie sind zudem noch mit Wasserfarbkasten, Zeichenblock, Sammelmappe und Pinsel gefüllt – alles Utensilien, die für den Unterricht benötigt werden.
„Für die Schulranzen-Spenden sind wir sehr dankbar“, betont Ingrid Schmitz, die ehrenamtlich für die Caritas-Diakonie-Sprechstunde tätig ist und die sich bereits im fünften Jahr für die Tornister-Aktion engagiert. Denn auf die Eltern kämen hohe Kosten zu, wenn sie ein Kind einschulten. Neben Stiften, Heften und Turnsachen ist es vor allem der Schulranzen, der sehr teuer ist. „Leuchtende Kinderaugen gibt es jedes Jahr“, so Schmitz. Doch im vergangenen Jahr seien ihr einige Eltern beim Entgegennehmen der Schultornister sogar vor Freude um den Hals gefallen. Mit insgesamt 41 Anfragen an den beiden Standorten Evangelisches Gemeindezentrum und Stiftssaal St. Margareta benötigt Ingrid Schmitz dieses Jahr 13 Schulranzen-Sets mehr als noch in 2017.
„Im Sinne des heiligen Martin zählt für uns das Teilen das ganze Jahr über“, erklärt Klaus Dickers, stellvertretender Vorsitzender der Aktions-Gemeinschaft Martinus, das Engagement für die Tornister-Aktion, und ergänzt: „Das Wohl der Gerresheimer Kinder ist unsere Herzensangelegenheit.“
Auch Sigrid Fischer, die zusammen mit einem Team von weiteren Ehrenamtlern, einmal im Monat das „Nachbarschaftsfrühstück St. Katharina“ im südlichen Gerresheim organisiert, war sofort für die Schultornister-Aktion zu gewinnen. Viele der durchschnittlich rund 70 Teilnehmer des Nachbarschaftsfrühstücks gäben mehr als einen Unkostenbeitrag. „Diesen Überschuss spenden wir jedes Jahr“, sagt Sigrid Fischer.
Bereits seit 2014 unterstützt Rosemarie Offermanns, die Inhaberin von „Hobby und Spiel Müller“ an der Benderstraße, die Tornister-Aktion. Weil „bei dieser tollen Aktion viele Menschen mit sehr viel Herzblut dabei sind“. Damit ist insbesondere Ingrid Schmitz gemeint, die die gesamte Aktion schon zum fünften Mal mit großem Engagement organisiert. Auch die Bürgerstiftung Gerricus ist seit 2014 als Finanzierungspartner dabei.
Über Spenden für die Caritas-Diakonie-Sprechstunde, die Bedürftigen und Flüchtlingen in Gerresheim gleichermaßen hilft, freuen sich die beiden Stiftungen „Gerresheim Gemeinsam“ und Bürgerstiftung Gerricus das ganze Jahr über. Jedes Jahr werden – zusätzlich zu besonderen Aktionen wie die Spende von Schultornistern – rund 100.000 Euro für Essens-, Lebensmittel- und Drogeriegutscheine benötigt.