Drei Gerresheimer Organisationen, die Bürgerstiftung Gerricus, die evangelische Stiftung Gerresheim Gemeinsam und die Ökumenische Hospizgruppe Gerresheim machen es den Menschen im Düsseldorfer Osten nun leicht, den unangenehmen Gedanken an die Endlichkeit des irdischen Lebens zuzulassen. Unter dem Titel „Alles geregelt?!“ haben sie einen Vorsorgeordner entworfen und bestückt, der alle wichtigen Dokumente und Informationen für den Krankheits- und Todesfall enthält.
„Im Internet und auf dem Büchermarkt gibt es unzählige Varianten von Vordrucken für Patientenverfügungen, Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen“, sagt Barbara Krug von der Bürgerstiftung Gerricus, die das Projekt „Vorsorgeordner“ für die drei Gerresheimer Organisationen geleitet und vorangebracht hat. „Wir haben aber festgestellt, dass viele Menschen verunsichert sind, welche Vordrucke die besten und wo sie außerhalb des Internets erhältlich sind“, ergänzt Krug, die sich als Mitarbeiterin des Palliativ Care Teams Düsseldorf auch beruflich mit dem Thema auskennt.
Was das Besondere an dem Gerresheimer Vorsorgeordner ist, weiß Inge Müller, Vorsitzende der Ökumenischen Hospizgruppe Gerresheim: „Neben den üblichen Vordrucken, die wir aus dem Dschungel der Angebote ausgesucht haben, enthält der Ordner auch zwei Kapitel zu Fragen, die beim Bestatter und bei der Gestaltung der Abschiedszeremonie auftauchen. So kann man in Ruhe überlegen, wie diese Dinge vorgedacht und geregelt werden können und es seinen Lieben einfacher machen.“
Der Vorsorgeordner ist in der Signalfarbe orange gehalten, damit er im Bedarfsfall schnell im Regal auffindbar ist. Das ansprechende Layout hat die Grafikerin Andrea Osche entworfen. Der Ordner ver-schafft eine schnelle Übersicht und lässt genug Platz, um ergänzende Papiere unter-zubringen. Außerdem enthält er Links, Adressen, Tipps und ergänzende Informa-tionen, z.B. über Organspenden und die hospizliche-palliative Versorgung in Düsseldorf.
„Unsere Notfallmappe soll den Menschen Mut machen, sich mit den rechtlichen Fragen rund um den Krankheitsfall und das Lebensende auseinanderzusetzen“, sagt Dr. Anke Paulus-Koschik, Vorstandsvorsitzende der evangelischen Stiftung Gerresheim Gemeinsam. Sie weist aber auch darauf hin, dass der Vorsorgeordner „natürlich nicht die persönliche Beratung durch Fachpersonen ersetzen kann und will“.
Bei der Bürgerstiftung Gerricus, der Ökumenischen Hospizgruppe Gerresheim und der evangelischen Stiftung Gerresheim Gemeinsam sind die Ordner ab sofort kostenfrei erhältlich. „Allerdings erhoffen sich alle drei Organisationen Spenden, um die Herstellungskosten decken und die bisherige Senioren- und Hospizarbeit fortsetzen zu können“, sagt Barbara Krug von der Bürgerstiftung Gerricus. Zwar habe man durch viel ehrenamtliche Arbeit beim Bestücken der Ordner die Kosten senken können. Dennoch bleibe ein Anteil von mehr als 10 Euro übrig, so Krug.
Die Vorsorgeordner sind bei der Bürgerstiftung Gerricus und der katholischen Kirchengemeinde St. Margareta bereits vergriffen.
Wer noch einen Vorsorgeordner haben möchte, wende sich bitte an die Ökumenische Hospizgruppe Gerresheim oder an die evangelische Stiftung Gerresheim Gemeinsam bzw. an das Gemeindebüro der evangelischen Kirche in Gerresheim, Heyestraße 95 in Düsseldorf-Gerresheim. Öffnungszeiten des evangelischen Gemeindebüros:
Di, Fr: 9-12 Uhr und Do 14-17 Uhr
Auch beim Vortrag am Mi 28.2. „Alles geregelt?!“ um 20 Uhr im Stiftssaal von St. Margareta, Gerricusstraße 12 in Düsseldorf-Gerresheim werden noch Vorsorgeordner erhältlich sein.